- Warren
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Warren['wɔrɪn], Stadt in Michigan, USA, 144 900 Einwohner; nördlicher Industrie- und Wohnvorort von Detroit.Warren['wɔrɪn],1) Earl, amerikanischer Jurist und Politiker, * Los Angeles (Calif.) 19. 3. 1891, ✝ Washington (D. C.) 9. 7. 1974; Rechtsanwalt, 1939-43 Justizminister und 1943-53 Gouverneur von Kalifornien; 1948 republikanischer Kandidat für die Vizepräsidentschaft. 1953 zum Obersten Bundesrichter der USA ernannt, setzte Warren im Supreme Court eine liberale Linie durch. Unter seinem Vorsitz fällte der Supreme Court wichtige politische Grundsatzurteile, v. a. die Aufhebung der bis dahin legalen Rassentrennung (Brown versus Board of Education of Topeka 1954) und den erweiterten Schutz der Grundrechte (Miranda versus State of Arizona 1966). 1963/64 leitete Warren eine Kommission (»Warren Commission«) zur Untersuchung des Mordes an Präsident J. F. Kennedy, die in ihrem Bericht Lee Harvey Oswald (* 1939, ✝ 1963) die - später umstrittene - Alleintäterschaft zuwies. 1969 trat Warren von seinem Amt zurück.Schriften: A republic, if you can keep it (1972).Herausgeber: Report of the President's Commission on the assassination of President John F. Kennedy (1964; deutsch Warren-Report über die Ermordung des Präsidenten John F. Kennedy).Ausgabe: The public papers of Chief Justice E. Warren, herausgegeben von H. M. Christman (21966).J. D. Weaver: W. The man, the court, the era (London 1968);A. S. Rice: The W. court. 1953-1969 (Millwood, N. Y., 1987);2) Robert Penn, amerikanischer Schriftsteller und Literaturkritiker, * Guthrie (Ky.) 24. 4. 1905, ✝ Stratton (Vermont) 15. 9. 1989; studierte u. a. an der Vanderbilt University, wo er zur Gruppe der Fugitives gehörte; Professor für Englisch an verschiedenen Universitäten, zuletzt an der Yale University (1950-73). Warren gilt als wichtiger Vertreter des New Criticism, dem er mit einflussreichen Interpretationsbänden zu großer Wirkung verhalf (»Understanding poetry«, 1938; »Understanding fiction«, 1943; beide herausgegeben mit C. Brooks). Sein bekanntester Roman, »All the king's men« (1946; deutsch »Des Königs Troß«, auch unter dem Titel »Der Gouverneur«; verfilmt), schildert am Beispiel des Aufstiegs und Falls eines Südstaatenpolitikers das tragische Zusammenwirken korrumpierender Macht und menschlicher Schwäche. Auch seine anderen Romane und zeitkritischen Werke setzen sich v. a. mit Problemen des amerikanischen Südens auseinander. In seinen Gedichten verbindet Warren Naturschilderungen mit metaphysischen Reflexionen und der Besinnung auf moralische Probleme. Warren war ab 1986 erster Poet laureate der USA.Weitere Werke: Gedichte: Thirty-six poems (1935); Brother to dragons (1953); Promises (1957); Audubon (1969); Now and then (1978); New and selected poems 1925-1985 (1985).Romane: Night rider (1939); At heaven's gate (1943; deutsch Alle Wünsche dieser Welt); World enough and time (1950); Band of angels (1955; deutsch Amantha); A place to come to (1977).Essays: Selected essays (1958; deutsch Ausgewählte Essays); New and selected essays (1989).Biographie: Portrait of a father (1988).C. H. Bohner: R. P. W. (New York 1964);R. P. W. A collection of critical essays, hg. v. R. Gray (Englewood Cliffs, N. J., 1980);R. P. W., hg. v. H. Bloom (New York 1986);W. B. Clark: The American vision of R. P. W. (Lexington, Ky., 1991);J. Blotner: R. P. W. A biography (New York 1997).
Universal-Lexikon. 2012.